Creative Care – Work In Progress

Moin!

‘Kreatives Chaos’ – das beschreibt irgendwie mein Leben in Zeiten von Corona. Wenn es mir nicht gut geht, dann habe ich das Bedürfnis, das irgendwie rauszulassen und meine Energie in etwas Schöpferisches zu stecken. Aber auch wenn ich gute Laune habe, die Sonne scheint und die Vögel zwitschern, ist mir manchmal danach, mir die Hände schmutzig oder zumindest bunt zu machen.

Ich hatte schon lange die Idee, ein Spiel zu gestalten und angesichts der zunehmend geringer werdenden Kontaktbeschränkungen nun auch den perfekten Anlass, den Plan in die Tat umzusetzen. Vielleicht magst du selbst Karten-, Brett- oder Tabletop-Spiele? Dann weißt du sicherlich, dass so ein Regelwerk unfassbar viel Arbeit sein kann. Aber vielleicht steigen wir erst einmal leicht ein und konzentrieren uns auf ein simples Kartendeck? Ich spreche von 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, Ass – Kreuz, Herz, Piek und Karo!

Du hast zwei linke Hände? Voll egal! Du hast ein ästhetisches Empfinden, das sonst keiner mit dir teilt? Voll egal! Du bist der Meinung, nicht mit Picasso mithalten zu können? Voll egal! Es geht einzig und allein darum, Spaß zu haben und den eigenen kreativen Fluss fließen zu lassen. Es ist so wie das Leben: WIP – Work In Progress!

Nun aber mal an die Arbeit!

Man nehme:

  • Festes Papier oder Karton. Ich habe festes Aquarellpapier verwendet.
  • Einen Bleistift und einen Radiergummi für das Vorzeichnen und Verbessern.
  • Weiterhin: Stifte und Farben nach Wahl und Gestaltungswunsch.

Was tun?

1. Schritt: Ich nehme das Papier und zeichne mithilfe einer alten Spielkarte die Umrisse der einzelnen Karten auf. Innerhalb dieser Linien werden wir arbeiten.

Hast du schon eine Gestaltungsidee? Wie wäre es mit Tieren, Jahreszeiten oder Lebensmitteln? Film- und Literaturreferenzen, Portraits oder Fabelwesen?

2. Schritt: Dann habe ich auf den jeweiligen Karten die Motive mit Bleistift skizziert. Das schöne am Bleistift ist, dass man alles mit Radiergummi wieder ausbessern kann. Das habe ich ganz schön oft machen müssen – aber das gehört dazu!

Vergiss die Zahlen und Buchstaben nicht – vielleicht zeichnest du sie besser zuerst auf?

3. Schritt: Mein erstes Deck sollte tierisch sein! Dafür habe ich auf die Herz-Karten Hunde gezeichnet. Der folgende Schritt ist natürlich optional, aber ich habe darauf geachtet, bei den Zahlen-Karten die ihnen entsprechende Anzahl an Herzen zu verwenden.
Die vorher mit Bleistift skizzierten Linien habe ich mit einem dünnen, schwarzen Kugelschreiber und Finelinern nachgezogen.

private Aufnahme

4. Schritt: Im nächsten Schritt habe ich farbliche Akzente gesetzt. Traditionell sind Herzen rot. Aber natürlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

private Aufnahme

5. Schritt: Welches Motiv kommt nun? Meine Wahl fiel auf Piek und kleine grüne Monster! Mein Favorit ist die 8 🙂

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6. Schritt: Beim nächsten Deck fiel mir die thematische Entscheidung etwas schwer. Eigentlich wollte ich in die ‚mystische Ecke‘ gehen, was dabei herausgekommen ist, siehst du hier. Thema verfehlt? Keine Ahnung, aber Spaß hat es trotzdem gemacht!

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7. Schritt: Nun zum letzten Kartendeck – was passt zum Kreuz-Motiv besser als etwas ‚Gruseliges‘?

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8. Schritt: Soweit so gut, hm? Mir waren die Kartenrückseiten nur zu langweilig. Daher habe ich etwas Aquarellfarbe genommen und die Papierbögen von hinten kreuz und quer bemalt. Was am Anfang noch komisch und wild aussieht, wirkt – wenn die Karten ausgeschnitten sind – minimalistisch. Achte nur darauf, dass du die Farbe nicht zu stark verdünnst, damit sie nicht auf die Motive übergeht.

private Aufnahme

9. Schritt: Schneide nun einfach die Karten aus. Ich habe mich dazu entschieden, die Ecken abzurunden.

Et voilà: Fertig ist das Kartenspiel!

private Aufnahme

Und, wie fühlst du dich? Ist es nicht schön, etwas zu schaffen und die Früchte der eigenen Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes in den Händen zu halten?


„I am in fact, a hobbit in all but size.“ – J.R.R. Tolkien.
Ich bin Leo, 24 Jahre alt und studiere Ethnologie.

Leonie R.